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Beskrivelse
Die Reformen der Sexualdelikte seit den 1990er Jahren wollen einen umfassenden Schutz des sexuellen Selbstbestimmungsrechts unabhangig von Alter, Geschlecht oder beruflicher Betatigung im Milieu erreichen. Die Umsetzung der gesetzgeberischen Vorgaben in der Strafrechtsdogmatik offenbart jedoch ein zerrissenes Bild: neben Fortschritten gibt es Beharrungstendenzen, in Teilbereichen sogar Ruckschritte. Diese Arbeit befasst sich mit einem solchen Ruckschritt, namlich der Wiederentdeckung der sexuellen Gewaltdelikte als "eigenhandige" Delikte und den damit verbundenen Restriktionen fur Mittater und Unterlassungstater. Angesichts einer nahezu unbestrittenen Rechtsprechung ubernimmt der Autor die Aufgabe, ausgehend von den historischen Wurzeln dieser Doktrin einem Anachronismus auf die Spur zu kommen, der fur die materielle Beteiligungslehre zur Zerreissprobe werden koennte.