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Beskrivelse
Diese Arbeit analysiert das Buch "Lectures On The Duties And Qualifications Of A Physician" des schottischen Arztes und Philosophen John Gregory (1724 - 1773). In diesem Werk entwickelte Gregory ein sehr differenziertes, zu gleichen Anteilen moral- und wissenschaftsphilosophisch begrundetes System einer neuzeitlich-aufklarerisch orientierten Medizin- und Wissenschaftsethik. Erstmals werden hier -klassische- hippokratische Traditionen sowie christlich-abendlandisch gepragte Tugendlehre mit den Maximen der Moderne verbunden. Vor allem die beiden dominierenden und durchaus auch konkurrierenden moralphilosophischen -Schulen- des empirisch orientierten -"British Enlightenment"- pragen Gregorys -"system of conduct in a physician"-: die allgemeine Ethik David Humes (1711 - 1776) sowie die -"Common Sense - Philosophy"-, welche sich selbst vor allem auch als Gegenbewegung zu Humes religiosem Skeptizismus verstand. Schliesslich ist fur Gregory insbesondere auch die hauptsachlich auf Francis Bacon (1561 - 1626) zuruckgehende empirische Wissenschaftstheorie und Methodologie von entscheidender medizinethischer Bedeutung. Historisch lasst sich der Nachweis fuhren, dass unsere heutigen Deklarationen zu Fragen der Bioethik ursprunglich ganz wesentlich von diesem Werk beeinflusst worden waren. Zugleich bietet es durch seine konkrete, zeitlose Praxisbezogenheit und Liberalitat zahlreiche Anregungen, auch aktuelle Auffassungen von (insbesondere kodifizierter) Ethik in der Medizin sowie die Art, wie wir sie lehrend vermitteln, kritisch zu uberprufen."