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Beskrivelse
Das argentinische Militarregime der Jahre 1976 bis 1983 ging als eine der brutalsten Diktaturen des Landes in die Geschichte ein. Unter dem Vorwand, man musse die "Subversion" eliminieren und die westlichen und christlichen Werte verteidigen, verubte die Junta willkurlich grausame Verbrechen sowohl an angeblichen Oppositionellen als auch an jenen, die keine Guerilleros waren. Bislang ist es nur teilweise gelungen, die Geschehnisse aufzuarbeiten, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen und schliesslich einen gesellschaftlichen Prozess des Erinnerns anzustossen. Unter den wenigen Akteuren, die sich dieser Herausforderung stellten, waren die Angehorigen der Argentinischen Bischofskonferenz (CEA). Seit 1981 verfolgen sie ein Konzept der "nationalen Versohnung." Im Hinblick auf die Verwicklung der katholischen Kirche in die Taten der Militardiktatur ist dieser Vorschlag jedoch nicht ohne politische Brisanz. Matias Omar Ruz' ekklesiologisch ausgerichtete Studie analysiert die Initiative der CEA anhand der Kategorien "Versohnung," "gefahrliche Erinnerung" und "Konfliktgeschichte." Auf der Grundlage unveroffentlichter Dokumente aus dem Archiv der Argentinischen Bischofskonferenz von 1980 bis heute argumentiert er, inwieweit es den Bischofen gelungen ist, die Aufarbeitungsdebatte zu beeinflussen und eine "Heilung" der Wunden dieser Zeit zu ermoglichen. Uber das konkrete Beispiel hinaus zeigt er so, welche Chancen und Herausforderungen einen Prozess der Versohnung begleiten, der diesen Namen auch theologisch verdient, und welche Aufgaben die Kirche als Mediatorin in einer Gesellschaft dabei ubernehmen kann.