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Beskrivelse
Die jahrhundertealte Vorherrschaft der Fraktur geriet zwischen 1785 und 1810 - in der kurzen Zeit des Klassizismus in Deutschland - ins Wanken, da nur die geraden, klaren Formen der Antiqua den klassizistischen Idealen und den Erfordernissen einerzunehmend rationaleren, wissenschaftlichen Welt zu entsprechen schienen. Frakturbefurworter argumentierten mit der Reformierbarkeit der Fraktur im Sinne klassizistischer Formideale. Das Eintreten fur oder gegen eine Schrifttype war oft auch politisch, national, philosophisch und weltanschaulich begrundet. Bei Druckern und Verlegern uberwogen wirtschaftliche Erwagungen. Der Schriftstreit erfasste weite Kreise: Schriftsteller, Gelehrte, Fachleute des Buchgewerbes, aber auch eine interessierte literarische Offentlichkeit. Christina Killius analysiert die Debatte, erortert die Motive der Beteiligten und betrachtetden Streit in seinem kulturhistorisch und buchwissenschaftlichen Zusammenhang.