Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Es gibt umfangreiche Literatur zur Geschichte der Missionsbewegung. Auch über die Arbeit der Breklumer Missionare, ihrer Ehefrauen und der nach Indien entsandten Diakonissen, Ärzte und Krankenschwestern sind wir gut informiert. Was aber wissen wir über die Jeypurkirche (JELC), über ihre Leitungspersonen, ihre Pastoren und Pastorinnen, ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden oder über das Alltagsleben ihrer Gemeindeglieder? Die Breklumer Missionsgeschichte ist bisher nahezu ausschließlich aus unserer westlichen Sicht geschrieben. Sie ist entsprechend einseitig und unvollständig.
Die vorliegende Studie bemüht sich um eine andere Perspektive. Sie versucht, die Geschichte der Jeypurkirche aus dem Blickwinkel der einheimischen Christenheit zu sehen. Sie lenkt den Fokus auf diejenigen, die auf die missionarische Verkündigung geantwortet und die christliche Botschaft als ihren eigenen Glauben angenommen haben. Obwohl die Informationen über sie in den vorhandenen Quellen spärlich sind, zeigt diese Studie den substantiellen Beitrag der indischen Konvertiten zur Kirchwerdung der JELC auf.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Texte zweier Jeypurchristen, ein historischer Rückblick von Altbischof Ch.H.P. Prokash auf die ersten Gossner Katecheten in der Jeypurkirche und die Autobiografie von Detlef Rath, einem ihrer Pastoren. Damit werden einer deutschen Leserschaft erstmalig authentische Stimmen indischer Repräsentanten der Jeypurkirche zugänglich gemacht. Sie vermitteln nicht nur wichtige Einblicke in das religiös-kulturelle Umfeld des damaligen Breklumer Missionsgebiets und in die Motive, zum Christentum überzutreten, sondern revidieren auch in mancher Hinsicht unsere Sicht auf die von Schleswig-Holstein ausgegangenen Missionsbemühungen.
Zum besseren Verständnis dieser Texte werden sie mit Einführungen und kommentierenden Nachgedanken verschiedener Autoren eingerahmt. Sie ermutigen die Jeypurkirche zur Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte und uns zu einem verständnisvollen Dialog mit einer aus gemeinsamer Geschichte erwachsenen und heute gleichberechtigten Partnerkirche.