Dichter und ihre Gesellen

n den letzten Strahlen der Abendsonne wurde auf der gr?nen H?he ein junger Ritter sichtbar, der zwischen dem Jauchzen der Hirten und heimkehrenden Spazierg?nger fr?hlich nach dem freundlichen St?dtchen hinabritt, das wie in einem Bl?tenmeere im Grunde lag. Er sann lange nach, was ihn hier mit so altbekannten Augen ansah, und sang immerfort ein l?ngst verklungenes Lied leise in sich hinein, ohne zu wissen, woher der Nachhall kam. Da fiel es ihm pl?tzlich aufs Herz: wie in Heidelberg lagen die H?user da unten zwischen den G?rten und Felsen und Abendlichtern, wie in Heidelberg rauschte der Strom aus dem Grunde und der Wald von allen H?hen! So war er als Student manchen lauen Abend sommerm?de von den Bergen heimgekehrt und hatte ?ber die Feuers?ule, die das Abendrot ?ber den Neckar warf, in die duftige Talferne gleichwie in sein k?nftiges, noch ungewisses Leben hinausgeschaut. Mein Gott, rief er endlich, da in dem St?dtchen unten mu ja Walter wohnen, mein treuer Heidelberger Kamerad, mit dem ich manchen stillen, fr?hlichen Abend auf den Bergen verlebt! Was mu der wackere Gesell nicht alles schon wissen, wenn er fortfuhr, so flei ig zu sein wie damals! - Er gab ungeduldig seinem Pferde die Sporen und hatte bald das dunkle Tor der Stadt erreicht. Walters Wohnung war in dem kleinen Orte leicht erfragt: ein buntes, freundliches H?uschen am Markte, mit hohen Linden vor den Fenstern, in denen unz?hlige Sperlinge beim letzten Abendschimmer einen gewaltigen L?rm machten. Der Reisende sprang eilig die enge, etwas dunkle Treppe hinan und ri die ihm bezeichnete T?r auf, die Abendsonne, durch das Laub vor den Fenstern zitternd, vergoldete soeben die ganze, stille Stube, Walter sa im Schlafrock am Schreibtische neben gro en Aktenst? en, Tabaksb?chse, Kaffeekanne und eine halbgeleerte Tasse vor sich. Er sah den Hereintretenden erstaunt und ungewi an, seine Gipspfeife langasm weglegend. Baron Fortunat! rief er dann, mein lieber Fortunat! und beide Freunde lagen einander i