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Beskrivelse
Osterreich, um 1850: Auf der Suche nach Arbeit kommen immer mehr tschechische Zuwanderer nach Wien und in die deutschsprachigen Gebiete Bohmens, um sich dort als Dienstboten oder Handwerker zu verdingen. Sie lernen im Kontakt mit ihrer Umgebung ein Deutsch, mit dem sie sich im Alltag verstandigen konnen. Dieses Bohmakeln oder Kuchldeutsch (d.h. von bohmischen Kochinnen in der Kuche gesprochenes Deutsch) ist eine stark vom Tschechischen beeinflusste Mischsprache. Bis 1918 ist Bohmakeln in Osterreich und Bohmen allgegenwartig. Danach verschwindet es allmahlich, weil viele Tschechen in die neu gegrundete Tschechoslovakei abwandern und die verbleibenden Landsleute sich assimilieren. Diese Monografie prasentiert die Spuren des Bohmakelns, dieser besonderen Auspragung des deutsch-tschechischen Sprachkontakts, die in Deutschland vor allem durch die Ubersetzung des Braven Soldaten Schwejk bekannt wurde. Authentische Quellen des Bohmakelns gibt es nicht, doch 'der Bohme' und sein gebrochenes Deutsch wurden haufig in literarischen und journalistischen Texten sowie auf Theater- und Kleinkunstbuhnen thematisiert. Das Buch beschreibt die historischen und soziologischen Hintergrunde von Bohmakeln und Kuchldeutsch, befasst sich mit den deutschen Varietaten, die Tschechen gelernt haben, gibt einen Uberblick uber verschiedene deutsch-tschechische Sprachmischungen, sichtet und kommentiert die Quellen des Bohmakelns und skizziert seine linguistischen Charakteristika. Es enthalt eine Quellensammlung sowie eine Begleit-CD mit Horbeispielen, die Bohmakeln in Kabarett, Lied, Horspiel und Film zwischen ca. 1910 und 1986 dokumentieren.