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Beskrivelse
1933 setzt Paul Althaus, der bedeutende theologische Autor, seine Unterschrift unter das antisemitische Gutachten zum Arierparagraph der Erlanger Universitat. Wie kam der Systematiker, Neutestamentler und Lutherforscher, der beliebte akademische Lehrer und Prediger zu einer solch dezidiert antisemitischen Auerung? Tanja Maria Hetzers ideengeschichtliche Studie spannt einen weiteren Bogen als alle bisherigen Arbeiten zu Althaus, um diese Fragen zu beantworten: Sie beginnt mit der Entnazifizierung der Theologischen Fakultat der Universitat, rekonstruiert seinen theologischen und (kirchen-)politischen Werdegang, seinen Einsatz als Gouvernementpfarrer im besetzten Polen wahrend des Ersten Weltkrieges und seine Entwicklung zum konservativen, der Positiven Theologie zugehorigen Akademiker. Sie beleuchtet Althaus' Schopfungstheologie und den von ihm vertretenen gemaigten Antisemitismus, den er euphemistisch als Seelsorge am Antisemitismus bezeichnete und mit dem er das national-konservative Klima entscheidend mitpragte.