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Beskrivelse
Die beiden kleinen Johannesbriefe besitzen gerade aufgrund ihrer Kurze, ihrer Situationsge-bundenheit und ihrer durchsichtigen Form einen ganz eigenen Reiz, dem sich kaum mehr ent-ziehen kann, wer sich einmal auf sie eingelassen hat. Wegen ihres geringen Umfangs laufen sie oft Gefahr, nur als Anhang zum grossen ersten Brief behandelt zu werden. Das verhalt sich anders im vorliegenden Kommentarband, der ihnen eine eigene, ausfuhrlichere und in sich geschlossene Auslegung zuteilwerden lasst. Die Einleitung behandelt neben der Verfasserfrage und den Abfassungsverhaltnissen schwerpunktmassig die verwickelte Geschichte der Aufnahme des 2. und 3. Johannesbriefes in den Kanon. Dem Vergleich mit der antiken Brieftheorie und -praxis wird durchgehend grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Damit nimmt der Kommentar Impulse aus der neuesten Forschung auf. Exkurse sind dem Presbyter, der "auserwahlten Herrin" (2Joh 1), dem Thema Gastfreundschaft und dem Gemeindeleiter Diotrephes gewidmet. Die sparliche, aber bislang dennoch uber Gebuhr vernachlassigte Rezeptionsgeschichte wird exemplarisch eingebracht. Aufschlussreiche Aspekte ergeben sich dabei z.B. zum Haus- und Grussverbot in 2Joh 10-11. Wichtige Anliegen des 2. und 3. Johannesbriefes sind die Pflege von Beziehungen, ihre Gefahrdung, ihr Abbruch und Versuche ihrer Rettung oder Wiederherstellung. Das verleiht den Briefen, die Durchblicke auf einen umfassenderen Nachrichtenaustausch freigeben, in einer Zeit des gesteigerten Interesses an Kommunikationsvorgangen und -medien besondere Aktualitat. Fur sich einzunehmen vermogen sie nicht zuletzt durch die Herzlichkeit, mit der die Binnenbeziehungen in der Gemeinde ausgestaltet werden. Indiz dafur ist die metaphorische Sprache, die aus dem Erfahrungsfeld der Familie und Freundschaft entlehnt ist. Was geschwisterliche Gemeinde im Idealfall auszeichnet, kann man daran ablesen