Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Ich will es lieber gleich sagen, da es sich ja doch im Laufe der Geschichte herausstellt: Frau Borges war ein Drache. Keiner von den Drachen, die einen Goldschatz oder eine Jungfrau bewachen und die dadurch immerhin noch etwas Sympathisches haben, - nein, sie war ein Drache ohne jede h?here Mission, ein Drache, dessen einziger Lebenszweck darin bestand, ihrem Gatten das Dasein zu versauern. Ihr habt gewi schon den Drachen Fafner auf der B?hne gesehen? O was ist das f?r ein gem?tlicher Drache! Er bewegt sich ein bissel auf der Drehscheibe, schl?gt ein bi chen mit dem Schwanz um sich und speit ein bi chen Feuer. Er kann an Frau Borges nicht tippen. Die f?hrt herum wie auf hundert Drehscheiben, schl?gt um sich wie mit hundert Schw?nzen, und mit ihrer Zunge versengt sie mehr gute Rufe als der Dilettant Fafner Gr?ser und Kr?uter. Obendrein wird der Fafner, gottlob, von Siegfried erschlagen. Er stirbt bekanntlich an den Stabreimen, mit denen Siegfried ihn mi handelt, und von denen der ber?hmteste lautet: Eine zierliche Fresse zeigst Du mir da! Das h?tte einmal Herr Borges zu seinem Drachen sagen sollen! So viel Drachenschw?nze gibt es gar nicht! Und Herr Borges war ?berdies alles andere eher als ein Siegfried. Nie w?re er auf den Gedanken gekommen, im Walde wilde B?ren zu fangen (was ihm im Offenbacher Stadtwald auch schwerlich gelungen w?re), er schlug keine Ambosse entzwei, schmiedete kein Notung, und das F?rchten brauchte ihm nicht erst von einer Br?nhilde gelehrt zu werden. Das Einzige, was Adolf aus dem Geschlechte Borges mit Siegfried aus dem Geschlechte W?lsungen gemein hatte, waren die treuherzigen blauen Augen.