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Beskrivelse
Die kontinentaleuropaischen Agrarreformen im 18. und 19. Jahrhundert sind seit langem Gegenstand intensiver Debatten. Das gilt insbesondere fur die Reformen in Preussen, die nicht erst mit dem beruhmten Edikt uber die Bauernbefreiung 1807 einsetzten, sondern mit der Befreiung der Domanenbauern unter Friedrich II. erste Anfange nahmen. Gerade der preussische Staat in seiner regionalen Struktur, war von einem breiten Spektrum unterschiedlicher agrarischer Ordnungen und heterogener Rechtstraditionen gepragt. Das gilt vor allem fur die preussische Rheinprovinz, wo franzosische Rechtstraditionen und preussische Herrschaftsordnung im 19. Jahrhundert immer wieder Spannungen auslosten und auch zu Sonderrechtsentwicklungen fuhrten. Die Untersuchung solcher Phanomene in einem begrenzten Gebiet, der Julich-Zulpicher Borde im nordlichen Rheinland, in dem zunachst franzosische und nach 1815 preussische Agrarrechtsreformen zur Geltung gebracht wurden, ist Gegenstand dieser Studie. Auf der Basis tatsachlicher Gegebenheiten unter Hinzuziehung regionaler Fallbeispiele, gibt der Verfasser Aufschlusse uber die Entwicklung der rheinischen Agrarverfassung und dem damit fur die landliche Bevolkerung einhergehenden rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Wandel vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.