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Beskrivelse
Ende des 19. Jahrhunderts kundigte Friedrich Nietzsche den "Tod Gottes" als das "groesste neuere Ereigniss" an und stellte zugleich fest: dieses "ungeheure Ereigniss ist noch unterwegs und wandert". Die Idee des Todes Gottes und die Vorstellung vom Sterben der Goetter wanderten jedoch bereits seit Jahrtausenden durch die Geistes- und Kulturgeschichte und werden bis heute in unzahligen Schattierungen aufgegriffen, die von mythischen Narrativen uber radikale Atheismen bis hin zu kreuzestheologischen Integrations- und ethischen Substitutionsversuchen variieren. In der Moderne spitzt sich diese Gemengelage epistemisch zu. Der Tod Gottes wird nun zum Lebensgefuhl einer Zeit, die als auf Dauer gestellte Krise des Verlustes metaphysischer Letztbegrundungen erlebt wird. Philipp David verfolgt die Geschichte eines polyphonen Motivs in Theologie und Philosophie, Literatur und Kultur und fragt, wie sich nach und mit dem Tode Gottes - aber keinesfalls an ihm vorbei - Theologie treiben lasst.