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Beskrivelse
Geibel. Jean Baptiste Sternberg, der hochbew?hrte Kammerdiener, r?umte in seiner sorgsamen Weise den Schreibtisch Seiner Exzellenz, des ehemaligen Finanzministers auf, wie vor drei ig Jahren, als dieser sich noch im Wirbelsturm der Gesch?fte ganz und gar auf seinen getreuen Sternberg verlassen und den Diplomatentisch voll hochgestapelter Papiere, Mappen und Brosch?ren dem Ordnungssinn seines Kammerdieners ?berlassen konnte. Jetzt lagen weder Akten noch Brosch?ren, noch eilig aufgerissene Briefumschl?ge auf dem gr?nen Tuch; die Tinte war l?ngst zu Staub zusammengetrocknet, die Feder verrostet, und die Pendule, von zwei edelsteingeschm?ckten Mohren getragen, tickte so schl?frig und m?de, wie das Herz in der Brust ihres alten, verabschiedeten Herrn. Die Zeit war abgelaufen f?r ihn und f?r sie, - aber Jean Baptiste wollte es nicht Wort haben, er r?umte den Schreibtisch auf, - einen Tag wie den andern - obwohl keine, gar keine Unordnung darauf zu sehen war, obwohl kein Federzug mehr aus dem Tintenfa geschrieben, kein einziger geheimer Brief mehr in die braunlederne Mappe geschoben ward. Exzellenz hatte sich schon lange, lange von Welt und Leben zur?ckgezogen, hierher in sein stilles, einsames Schlo , das ehemals nur die erquickende kleine Ruheinsel in dem st?rmischen Lebensmeer des Ministers gewesen. Freiherr von Floringhoven zahlte ehemals zu den besten und bevorzugtesten Mitgliedern des Kabinetts. Gl?ckliche, erfolggesegnete Unternehmungen machten seinen Namen bekannt und beliebt, seine ?u erst liebensw?rdige, geistreiche und repr?sentable Pers?nlichkeit erwarb ihm die Sympathien aller Gesellschaftskreise, und sein hohes Wissen, sowie seine au erordentliche diplomatische T?chtigkeit sicherten ihm durch lange Jahre hindurch eine hervorragende Stellung unter den leitenden Vertretern des Staates. Ein Leben voll ununterbrochener geistiger Anstrengung zehrt. - Auch Freiherr von Floringhoven empfand die Last der Jahre, und die schnell sich folgenden herben Schicksalsschl?ge