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Beskrivelse
Der Charakter des orientalischen, autoritaren Staates ist nicht ohne seine funftausendjahrige Tradition zu verstehen. In der wissenschaftlichen Literatur gilt er einerseits als schwach und sozial wenig verankert, andererseits wird er als starker, autonomer Gewaltmonopolist dargestellt, der alle gesellschaftlichen Bereiche unter Kontrolle hat. Namhafte Autoren versuchen im vorliegenden Sammelband dieses Bild zu differenzieren. Das Werk geht auf die Geschichte und die kulturellen Traditionen des burokratischen Staates im Vorderen Orient ein. In seiner heutigen Auspragung wird er als vorkapitalistisches System interpretiert, das zwar den Anspruchen in einer globalisierten Welt nicht gerecht wird, in der Verteidigung seiner Machtmonopole hingegen auaerordentliche Fahigkeiten entwickelt. Dieser historischen Perspektive stehen Beitrage gegenuber, die sich mit den Reaktionen des Staates auf die massiven externen Interventionen beschaftigen: Strategien des Machterhalts, gescheiterte Uberlebenskampfe, defizitare Verhaltensmuster sowie innovative Anpassungsprozesse. Der Sammelband ist ein interdisziplinares Projekt unter Beteiligung von Historikern, Politologen, Orientalisten und Religionswissenschaftlern.