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Beskrivelse
Der hartgesottene Detektiv, die Femme fatale, der Gangster - Figuren, die uns aus Hollywoods Schwarzer Serie bestens bekannt sind. Seit den fruhen zwanziger Jahren bevolkerten sie jedoch bereits die Seiten amerikanischer Pulp-Magazine und fanden ihren Weg in das aus diesen Heften hervorgegangene Genre des Roman Noir. Dabei entwickelte sich die literarische Gattung mit ihren Protagonisten und Plots, aber auch mit ihrer Stilistik uberraschenderweise in gegenseitiger Beeinflussung mit einer oft als anspruchsvoller empfundenen Hochliteratur. Das Ziel dieser Untersuchung ist eine Analyse der Schnittstelle eines oft elitaren erzahlerischen Modernismus und der zum Teil sensationalistischen Massenware der zwanziger und dreiiger Jahre. In diesem Zeitalter eines ausgesprochen filmischen Erzahlens auf Papier und Leinwand konnen zudem andere mediale Kontexte wie heute vergessene Filmzyklen vor der Etablierung des Motion Picture Production Code nicht als Bezugspunkte ausgeblendet werden. Unter dieser Fragestellung erscheint Dashiell Hammett nicht mehr als zufallig schreibender Pinkerton-Detektiv, sondern als bewuter Kunstler. William Faulkner, der groe Experimentator und Erneuerer der amerikanischen Literatur, lie sich offenbar starker als bisher angenommen von popularen Genres inspirieren, und Graham Greenes Brighton Rock kann man mit Gewinn als eine britische und noch dazu anglo-katholische Antwort auf die amerikanischen Pionierleistungen des Genres lesen. Dabei zeigen sich in den Texten gewisse Ressentiments, die von dem ungewissen kulturellen Status des Roman Noir in der Literaturkritik zeugen.