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Beskrivelse
Der Rhein ist vieles: Eine Wasserstrasse, die seit der Antike eine wichtige Rolle fur die europaische Transport-Infrastruktur spielte, eine Grenze, an der verschiedene politische Raume aufeinanderstiessen, ein Kulturraum, der sich wiederum von anderen Kulturraumen in Europa und der Welt unterscheidet. Die europaische Rhein-Historiographie war im 19. und fruhen 20. Jahrhundert stark von einem nationalen Blickwinkel gepragt. Lucien Febvre leitete in der Mitte der 1930er Jahre einen Paradigmenwechsel ein und veranderte die Wahrnehmung von einem "Deutschen Strom" oder einer franzosischen "Frontiere Naturelle" hin zu einem "Europaischen Fluss". Auch die Verknupfung mit dem Begriff "Europa" ist jedoch nicht unproblematisch. In ihren Beitragen untersuchen die Autorinnen und Autoren daher die vielfaltigen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen innerhalb des vom Fluss gepragten Raumes. Dabei steht der Rhein-Raum selbst im Mittelpunkt, nationale oder europaische Motive werden aber als bedeutende Einflusskrafte wahrgenommen und in ein Gesamtbild eingegliedert. Der Rhein erscheint damit nicht mehr als deutsch-franzosischer oder europaischer Raum, sondern als Region mit eigenen, hybriden, zum Teil zuwiderlaufenden Strukturen und Prozessen.