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Beskrivelse
Als kollektiver Diskurs mit identitatsstiftenden Funktionen basiert der Orientalismus auf der asymmetrischen Unterscheidung zwischen dem fortschrittlichen "Okzident" und dem ruckstandigen "Orient". Dabei agiert die Gattung Reisebericht als eines der wichtigsten Medien dieses westlichen Phanomens. Auch im Zeitalter der Digitalisierung scheint diese Gattung noch Trager und Produkt der orientalistischen Beschaftigung mit dem nichtwestlichen "Anderen" zu sein. Auf dieser Basis geht die Untersuchung von den folgenden zwei Thesen aus: erstens, dass der deutsche Orientalismus im 19. Jahrhundert nicht weniger hegemonial als der englische oder franzoesische Orientalismus war, und zweitens, dass eine gegenwartige Fortsetzung dieser hegemonialen Auseinandersetzung mit dem "Orient" im kulturellen Gedachtnis der Deutschen wahrzunehmen ist.