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Beskrivelse
Stendhals De l'Amour, aber auch die im 19. Jahrhundert weit verbreiteten Gl ckseligkeitslehren bringen zu Bewusstsein, dass Liebe verg nglich ist und dass zu ihrem Erhalt Imagination und Sorgfalt investiert werden m ssen. Die auch in Deutschland seit dem Vorm rz in die Diskussion geratene Ehe kann vor der "Stagnation in der Prosa des Allt glichen", wie Ferdinand Gregorovius schreibt, nur bewahrt werden durch "den dauernden Reiz geheimnisvoller Magie". Ein solches - so die These dieser Arbeit - den Verkl rungstechniken des poetischen Realismus verwandtes Verfahren der Spannungserhaltung und - bertragung realisiert sich im Brief.
Das Anwachsen der Briefe zu regelrechten Erz hlwerken unddas eklektische Aufgreifen empfindsamer undromantischer, aber auch naturwissenschaftlicher Muster sind in den hier dargestellten Briefwechseln darauf gerichtet, der Liebe Dauer zu geben.
Wenn der Kulturkritiker Max Nordau 1885 h hnisch von einer modernen "Literaturliebe" spricht, die den urspr nglichen Trieb "verk nstelt" habe, dann trifft er damit letzten Endes sehr genau, was hier passiert: Die Entdeckung der Literatur als Praxis einer diskursivierten Liebe, die sich in jedem Augenblick aufs Neue erz hlen muss.