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Beskrivelse
Im Juni 1964 wurde die Rassentrennung in den USA offiziell abgeschafft, anlasslich der ersten Berliner Jazztage wurdigte Martin Luther King kurz darauf die Bedeutung des Jazz fur die Selbstfindung des modernen Menschen. Jazz gab der afroamerikanischen Freiheitsbewegung Kraft, Jazz wurde zum Symbol und Klang komplexer grossstadtischer Lebenswelten. In einer Langzeitstudie hat Christian Broecking afroamerikanische Jazzmusiker nach ihrer Erfahrung und Bewaltigung von Rassismus und Diskriminierung befragt. Die Ergebnisse der Jahre 1992 bis 2011 werden hier vorgelegt. Hinsichtlich ihrer politischen Intention und Haltung uberwiegt der Wunsch, mit der Musik gesellschaftlich Einfluss nehmen zu wollen. Die Heterogenitat der afroamerikanischen Kultur, wie sie von den Befragten reklamiert wird, ist mit einer schwarzen Opferrolle nicht mehr in Einklang zu bringen. Die Hoffnung auf eine Ruckeroberung der gesellschaftlichen Wirksamkeit des afroamerikanischen Jazz, wie sie 1964 von Martin Luther King proklamiert wurde, hat sich mit seiner Institutionalisierung durch die Hochkultur nicht erfullt. Christian Broecking ist mit seinem Buch eine ausserordentlich differenzierte Aufarbeitung der gesellschaftlich relevanten Diskussion des afroamerikanischen Jazz gelungen. (Deutschlandfunk) Christian Broecking ist vielleicht der profundeste Kenner der gegenwartigen afro-amerikanischen Jazzszene und ihrer asthetischen Diskurse. Er betrachtet die Sichtweise afro-amerikanischer Musiker ein wenig wie ein Aussenseiter, nuchtern-analytisch aus ihren eigenen Argumenten heraus erklarend statt richtig stellend, und er vermag damit vielleicht gerade die Missverstandnisse deutlich zu machen, die auf allen Seiten zu Lagerbildungen fuhrten, welche die Positionen nach aussen viel einheitlicher wirken lassen als sie es tatsachlich sind. Zugleich zeigt er, wie Quellenmaterial, sprich Interviews, systematisch und quellenkritisch genutzt werden konnen, um aktuelle Diskurse nachzuzeichnen. (Jazzinstitut Dar"