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Beskrivelse
Bis zum Untergang der Donaumonarchie wurden kritische Ausserungen uber den Kaiser streng verfolgt. Diese Arbeit widmet sich der Geschichte der Majestatsbeleidigung in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts und untersucht, in welcher Weise Kritik an Franz Joseph I. gerichtlich geahndet wurde. Die strenge Strafdrohung und ihre praktische Anwendung geben Aufschluss uber das Herrschaftsverstandnis des Kaisers und seiner Regierungen. Zugleich erlaubt die Untersuchung der Motive der Tater und der naheren Umstande der Tatbegehung Ruckschlusse auf das Herrschaftsverstandnis der Untertanen, ihre Anteilnahme am politischen Geschehen und die Erwartungen, die sie an ihren Kaiser stellten. Die Analyse des Inhalts der verfolgten Ausserungen und der konjunkturellen Entwicklung der Verurteilungszahlen zeigt, wie sehr Majestatsbeleidigungen mit gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen korrelierten und wie das Strafrecht zur Unterdruckung unliebsamer politischer Stromungen instrumentalisiert wurde.