Der Jedermann im 16. Jahrhundert

Erstmals werden hier zwei fr hneuzeitliche Jedermann-Dramen gemeinsam vorgelegt und einem breiteren Publikum erschlossen: die Hecastus-Kom die des niederl ndischen Humanisten Georgius Macropedius und ihre fr hneuhochdeutsche Bearbeitung durch Hans Sachs. Beide Texte reflektieren auf hohem literarischen Niveau die Umbr che der Reformationszeit und stellen damit den markantesten Ausschnitt aus einer Stoffgeschichte dar, die von der Sp tantike ber Hofmannsthal bis zu Philip Roth reicht.

Der Editionsteil stellt den lateinischen und den fr hneuhochdeutschen Text einander gegen ber und macht dadurch auch sichtbar, wo Sachs von seiner Vorlage abweicht. Eine bersetzung des lateinischen Textes erm glicht auch Nicht-Latinisten einen Vergleich beider Versionen. Einleitung und Kommentar geben ausf hrliche Informationen zu den unterschiedlichen Kontexten der beiden Dramen: neulateinisches Schul- und volkssprachiges Meistersingerdrama, Reformkatholizismus und Reformation, neulateinisch-humanistische und volkssprachige Literatur. Der Band vermittelt so auch einen Einblick in die Bedingungen literarischer Kommunikation in der Fr hen Neuzeit und in die Wechselbeziehungen zwischen neulateinischer und fr hneuhochdeutscher Literatur.