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Beskrivelse
Aus dem Nachwort der Ausgabe.
Einen knappen Monat nach der Eröffnung des von Friedrich Schinkel wiedererbauten Berliner
Schauspielhauses am Gendarmenmarkt (26. Mai 1821 mit Goethes Iphigenie) erlebte Webers
Freischütz am 18. Juni eine mit Begeisterung aufgenommene Uraufführung.
Weber notierte in sein Tagebuch: "Abends als erste Oper im neuen Schauspielhause 'Der
Freischütz'. Wurde mit dem unglaublichsten Enthusiasmus aufgenommen. Ouvertüre und
Volkslied da capo verlangt, überhaupt von 17 Musikstücken 14 lärmend applaudirt, alles ging
aber auch vortrefflich und sang mit Liebe; ich wurde herausgerufen und nahm Mad. Seidler und
Mlle. Eunicke mit heraus, da ich der andern nicht habhaft werden konnte. Gedichte und Kränze
flogen. Soli deo gloria."Es war unbestritten Webers größter Erfolg.
Die Partitur entstand 1817 bis 1821, zu einer Zeit also, als sich Beethoven mit seiner
Hammerklaviersonate opus 106 und der Missa Solemnis beschäftigte. Einerseits aus der
zeitlichen Verbundenheit mit der Klassik, andererseits aus Webers instrumentatorischen
Neuerungen resultieren eine Reihe bisher unbeachteter Besonderheiten, die die Neuausgabe der
Partitur (EP 9740, Leipzig 1976) und des Klavierauszugs notwendig machten. Bei einem Vergleich
zwischen dem Autograph der Partitur sowie dem von Weber angefertigten Klavierauszug für die
Erstausgabe (Berlin 1821) mit allen seit 1843 erschienenen Druckausgaben konnten wesentliche
Unterschiede in Dynamik und Artikulation festgestellt werden. Die Erstausgabe der Partitur
erschien 1843, also 22 Jahre nach der Uraufführung und 17 Jahre nach Webers Tod mit einer
Fülle von Angleichungen paralleler oder analoger Stellen, mit verwischten Gegensätzen in der
Dynamik und ohne die vielen aufführungspraktischen Besonder- heiten des Autographs. Die
neue Partiturund der neue Klavierauszug tragen nun erstmals Webers Intentionen Rechnung (vgl.
auch den Revisionsbericht).