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Beskrivelse
Die Stereotype, mit denen man in der Kolonialzeit Indien beschrieb, haben auch die britische Musik und das Musikschrifttum gepragt. Wie in zahlreichen Werken der kolonialen Literatur, so wird Indien auch hier als ein Land der wilden Natur und der Gefahren, als ein feminin konnotiertes Land und ein Land der Mystik konstruiert - aber auch als ein Land des Verfalls einstiger Zivilisationen. Dadurch entsteht ein binarer Kontrast zum Selbstbild des dynamischen, aufstrebenden und maskulinen britischen Weltreiches. In seiner transdisziplinaren Studie untersucht Tihomir Popovic sowohl Texte uber Musik aus der Epoche 1784-1914 als auch ausgewahlte Musikwerke mit Indien-Bezugen, um die Prozesse der kolonialen Indien-Konstruktion aufzuspuren, zu beschreiben und zu interpretieren. Seine diskurskritischen und musikanalytischen Uberlegungen kontextualisiert er im Dialog mit der Geschichtswissenschaft und den Postcolonial Studies.