»Der Butt«

Mit Hei hunger wurde Der Butt nach seinem Erscheinen von den Lesern verschlungen, die der Schmalkost der Siebzigerjahre-Literatur ?berdr?ssig waren - so G?nter Grass selbst ?ber den "geradezu ?berdimensionalen Erfolg" seines epischen Brockens.

Aus dem Abstand von ann?hernd einem halben Jahrhundert m?chte dieser Kommentar wieder Appetit machen auf den Roman und dazu die erforderlichen Zutaten bereitstellen: eingehende Erl?uterungen zu den Figuren, zu politischen Hintergr?nden der Siebziger Jahre, zu damals wie heute bewegenden Gender-Fragen, zu historischen, kulturhistorischen und geschichtsphilosophischen Zusammenh?ngen, die in den menschheitsgeschichtlichen Episoden des Romans vom Neolithikum bis zum Danziger Werftstreik von 1970 Gestalt gewinnen und ein vielfach verflochtenes Themen- und Motivgewebe erzeugen.

F?r alle, die wissen wollen, wie man "a damn good novel" schreibt, d?rfte von nicht geringerem Interesse sein, dass der Kommentar in der Entstehungsgeschichte bis zu den Anf?ngen zur?ckgeht und zeigt, mit welchen Strategien Grass eine veritable Schreibblockade ?berwand, wie er Methoden der Ideenfindung entwickelte und aberhundert Einzelinspirationen speicherte, bis endlich der Butt in die Reuse ging - ein gl?cklicher Fischzug, der den kreativen flow freisetzte.