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Beskrivelse
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in deutschen Psychiatrien umfangreiche Fotosammlungen. Die Bilder zeigen psychisch kranke Patienten, die in der Regel von den Klinik-Arzten fotografiert wurden. Welchen Sinn hatten solche Bilder und wofur wurden sie verwendet? Welche Begrundungen lieferten die Mediziner fur ihre Vorgehensweise und wie entwickelten sie eine ganz eigene Bildsprache der "psychopathologischen Portrats"? Klar ist, dass diagnostische oder wissenschaftliche Ziele zweitrangig waren. In einer Zeit, in der die deutsche Gesellschaft eine krankhafte Unterwanderung befurchtete, wollten Psychiater eine sichtbare Grenze zwischen Gesunden und Kranken ziehen. Fur ihre Fotos liehen sie sich Symbole und Stilmittel aus der Kunst, um ihre Patienten als Gegenteil der eigenen Normen und Moralvorstellungen zu inszenieren. Die psychiatrische Patientenfotografie ist bisher weitgehend unerforscht. Dieser Band stellt sie nun erstmalig umfassend vor und ordnet sie in ihren medizin- und kulturhistorischen Zusammenhang ein.