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Beskrivelse
Was denkt die eigene Bevolkerung? Welche Themen und welche Probleme bewegen das Volk? Welche Meinungen haben die Menschen von der politischen Elite? Diese Fragen beschaftigen die Regierenden von jeher. Wahrend in pluralistischen Gesellschaften die Medien oder Umfragen solche Fragen beantworten konnen, mussen die Herrschenden in Diktaturen andere Wege gehen, um sich ein Bild von der Bevolkerungsstimmung zu machen. Dabei greifen sie auch auf nachrichtendienstliche bzw. geheimpolizeiliche Methoden zuruck. Stimmungsberichte von Inlandsgeheimdiensten zahlten daher in Diktaturen zu den wichtigsten Informationsquellen der Staats- und Parteifuhrungen. Dies galt auch fur die DDR, in der das Ministerium fur Staatssicherheit die SED-Fuhrung regelmassig uber die Stimmung im Land unterrichtete. Der vorliegende Band stellt diese Stimmungsberichte in den breiteren Kontext der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Neben den Informationen des DDR-Staatssicherheitsdienstes behandeln die Beitrage auch Stimmungsberichte aus anderen kommunistischen Diktaturen wie der Sowjetunion, Bulgarien, China oder der CSSR. Dabei geht es in synchroner wie in diachroner Perspektive um die Inhalte der Berichte, ihren Aussagewert, ihre Entstehungsbedingungen sowie ihre Rezeption durch die jeweilige politische Fuhrung.