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Beskrivelse
Das Tagebuch als Ort der Selbstreflexion und Herzenserg sse hatte seine erste Bl tezeit im 18. Jahrhundert und ging Hand in Hand mit der Herausbildung eines b rgerlichen Individualgef hls. Rund 200 Jahre sp ter schie en im Word Wide Web sogenannte Weblogs wie Pilze aus dem Boden. W hrend ein Tagebuch in der Regel im Geheimen geschrieben und gut versteckt wird, scheinen Blogger ihr Innerstes vor einer mehr oder weniger gro en Leserschaft zu entbl en. Dieses Buch besch ftigt sich mit der Genese und dem Wandel der diaristischen Kulturpraxis, die sich sowohl im papierenen Tagebuch als auch im digitalen Weblog manifestiert. Folgende Fragen r cken dabei in den Fokus: Was sind die formalen Eigenschaften des Tagebuchs? Worin liegt der Sinn des diaristischen Schreibens und ist es nicht eigentlich ein Dialog mit sich selbst? Selbstdarstellung und Selbststilisierung scheinen im Weblog allt glich zu sein, doch lassen sich diese Ph nomene auch f r das Tagebuch nachweisen? Viele Schriftsteller haben neben ihrer eigentlichen literarischen T tigkeit Tageb cher geschrieben, welche eine ganz eigene Qualit t erreichten und sich dadurch vom gemeinen Diarium unterschieden. Anhand der Tageb cher von Johann Casper Lavater (1741 - 1801), Friedrich Hebbel (1813 - 1863) und Franz Kafka wird die Genese des Tagebuchs vom 18. bis ins 20. Jahrhundert nachvollzogen. Jedes der drei Tageb cher dient als Beispiel einer spezifischen Art der Tagebuchf hrung. Von der Analyse des (Papier-) Tagebuchs wird der Bogen zum digitalen Weblog geschlagen: Was ist berhaupt ein Weblog und wie ist die Blogosph re entstanden? Wer sind die Blogger und welche Kategorien von Weblogs gibt es? Was treibt Menschen dazu private Gedanken und Erlebnisse mit Fremden im Internet zu teilen? Wo verschwimmt die Grenze zwischen Privatsph re und ffentlichkeit? Wie gro ist die literarische Qualit t des Weblogs? Beispiel-Blogs aus dem Word Wide Web illustieren die Vielf ltigkeit der Blogosph re. Das Buch analysiert die Gemeinsam