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Beskrivelse
Das Werk des Regensburger Geistlichen ist die alteste deutsche Nachdichtung einer franzosischen "Chanson de geste" und ein hervorragendes Zeugnis mittelhochdeutscher vorhofischer Epik. Seine Entstehung darf um 1170 angesetzt werden. Die Dichtung ist nur in der Heidelberger Handschrift (P), die noch dem 12. Jahrhundert angehort, bis auf wenige Verse vollstandig bewahrt. Abgesehen von der ausserordentlichen Bedeutung, die dem Heidelberger Manuskript auf Grund seiner fast unversehrlichen Uberlieferung und seines Bilderschmucks zukommt, kann es den Anspruch erheben, den Text des Originals am getreuesten wiederzugeben.Die Untersuchung von Wilfried Werner befasst sich zunachst mit dem Codex selbst, der nach seinen ausseren Merkmalen (Beschreibstoff, Schrift, Einrichtung, Einband) beschrieben wird. Ferner sind die Hinweise zusammengetragen, die uber das Schicksal der Handschrift Auskunft geben konnen (Mundart, jungere Eintragungen, Bibliotheksgeschichte, Verhaltnis zur ubrigen Uberlieferung). Der zweite Teil gilt dem Gesamtphanomen der Rolandsdichtung. Dabei wird nicht nur der literaturhistorisch-geistesgeschichtliche Ort des deutschen Rolandsliedes bestimmt, sondern auch uber die historische Grundlage der Handlung und uber die poetische Vorgeschichte des Werkes berichtet. Heinz Zirnbauer deutet die 39 Miniaturen in ihrem Textbezug und gibt eine genaue ikonographische Beschreibung. Eine stilistische Einordnung der Federzeichnungen schliesst sich an, in der ihrer Zugehorigkeit zum welfischen Kunstkreis nachgegangen und das verwandschaftliche Verhaltnis zu illustrierten Handschriften des gleichen Zeitraums erortert wird. Einzeluntersuchungen sind der kunstlerischen Formulierung bestimmter Motive gewidmet.