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Beskrivelse
Der erste Band der von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der FEST auf vier Bände angelegten Forschungen zur Bestimmung des Lebens stellt in chronologischer Folge wichtige antike Grundkonstellationen des entsprechenden Begriffsfeldes vor, beleuchtet deren Nachgeschichte in den Kondensationen und Renaissancen von Augustinus bis in das Naturrecht hinein, führt innovative mit Descartes einsetzende Differenzierungsmodelle vor, die in Kants kritische Sichtung der Teleologie des Lebens münden. Fusionsversuche neuer Art, die vom Pietismus bis zu Schellings Metaphysik reichen, beschließen den Band.Die Autoren der vorliegenden Studien des Bandes arbeiten exemplarisch heraus, wie in der europäischen Kulturgeschichte vom Leben geredet wurde, wann und weshalb der Lebensbegriff an Bedeutung gewann und warum die Rede vom Leben mit einer eigenen Konfliktgeschichte verbunden ist. Von besonderem Interesse sind dabei jene Diskussionen, die für christliche Traditionen direkt oder latent relevant wurden. Immer wieder zeigt sich, wie Leben und die Rede vom Leben ineinander verschränkt sind, ohne aufeinander reduziert werden zu können. Geistesgeschichtlicher Diskurs und Gang ins Labor ergänzen einander notwendig. Ein Ziel der Aufarbeitungen ist, den Lebensdiskursen innerhalb der bioethischen Debatten ein diese anregendes Gegengewicht zu geben. Denn um entscheiden zu können, was zum Wohl von Lebewesen mit Lebendem getan und gelassen werden sollte, dürfte hilfreich sein, zu klären, was da genau gesteigert, geschützt, renaturalisiert, kultiviert oder in Frieden gelassen werden soll.