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Beskrivelse
Nach der Shoah war in Deutschland der Umgang mit Juden und judischen Themen aus verstandlichen Grunden auerst belastet. Antisemitische Stereotype, jahrhundertelang tradierte Vorbehalte, aber auch antisemitischer Hass wirkten weiterhin nach, wobei sich Ressentiments haufig modifiziert in sekundarantisemitischen Affekten zeigten. Gleichzeitig versuchte eine neue Generation, sich judischen Themen neu anzunahern und sich vom Nationalsozialismus und seinen Verbrechen eindeutig zu distanzieren.
Monika Halbingers Studie beschaftigt sich mit der Berichterstattung zu judischen Themen in den drei einflussreichen Wochenzeitungen ZEIT, SPIEGEL und STERN in der bundesdeutschen Nachkriegszeit von 1946 bis 1989. Sie zeigt dabei die Ambivalenz der Berichterstattung: zum einen die Ablehnung des Antisemitismus, den Versuch, uber Juden und Judentum aufzuklaren und das deutsche Judentum fur die deutsche Geschichte zu vereinnahmen, zum anderen die Kontinuitat antisemitischer Vorurteilskonstrukte und Stereotype.