Das Bild des Kaisers

In dem Cabriolet des Eilwagens, der zweimal in der Woche von Frankfurt nach Stuttgart geht, reisten vor einigen Jahren an einem der sch?nsten Tage des Septembers zwei junge M?nner. Der eine von ihnen war erst eine Station hinter Darmstadt eingestiegen und hatte dem fr?heren Passagier schon beim ersten Anblick durch sein schmuckes ?u ere und den freundlichen Gru , womit er sich neben ihn setzte, die Furcht, der Zufall m?chte ihm eine unangenehme Nachbarschaft geben, v?llig benommen. Der Fortgang der Reise bewies, da er nicht unrichtig geurteilt hatte, wenn er seinen Reisegef?hrten f?r einen wohlgezogenen, anst?ndigen Mann hielt. Was er sprach, war, wenn nicht gerade heiter, doch offen und verst?ndig; nicht selten sogar ?berraschten den Reisenden leicht hingeworfene ?u erungen, Gedanken seines Nachbars, die von feiner Bildung, gesellschaftlicher Erfahrung und einer Belesenheit zeugten, die er denn doch hinter dem etwas groben Jagdrock und der unscheinbaren Lederm?tze nicht gesucht h?tte. ?berhaupt deuchte es diesem Reisenden, er m?sse, je weiter er im S?den vordrang, desto ?fter und nicht ohne Besch?mung dem Lande und den Bewohnern Vorurteile abbitten, die man in der Ferne, vom H?rensagen, besonders in einem Alter von vierundzwanzig Jahren, so leicht annimmt.