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Beskrivelse
Im Anschluss an das Konzil von Trient (1545-63) verfolgten Papst und Romische Kurie in ihrer Deutschlandpolitik eine nachhaltige Neuorientierung. Ihr erklartes Ziel war die Durchsetzung der tridentinischen Reform und die Starkung des bischoflichen Einflusses gegenuber der landesherrlichen Gewalt vor allem im katholisch gebliebenen Sudosten des nunmehr konfessionell gespaltenen Heiligen Romischen Reiches, und hier zunachst im Herzogtum Bayern als dem "katholischen Vorort" des Reiches. 1583 gelang es dem papstlichen Nuntius Felician Ninguarda nach langem und hartem Verhandeln, dem Landesherrn Herzog Wilhelm V. eine fur die bischofliche Gewalt gunstige Vertragsregelung abzuringen: das formell zwischen dem Herzog und den "exterritorialen" bayerischen Furstbischofen abgeschlossene Bayerische Konkordat vom 5. September 1583. Dieses Vertragswerk blieb nicht nur uber mehr als 200 Jahre hindurch die Grundlage des bayerischen Staatskirchenrechts, sondern wirkte als eine Art Mustervertrag auch beispielgebend fur ahnliche Ubereinkunfte zwischen Bischofen und katholischen Landesherren anderer Territorien im Reich, insbesondere in den Habsburger Erblanden. - Fur die katholischen Gebiete im Reich kann somit eine zumindest partielle antiabsolutistische Sonderentwicklung abgeleitet werden - in Abhebung von dem heute gangigen Konfessionalisierungsparadigma.