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Beskrivelse
Zu den bedeutenden spirituellen Reformstromungen des hohen Mittelalters zahlt die eremitische Bewegung, die in Sud- und Westfrankreich ihren Hohepunkt im spaten 11. Jahrhundert erteichte. Ausgebend von charismatischen Grundundungsgestalten bildeten sich aus Einsiedeleien Monchskommunitaten oder gar ganze Ordensgemeinschaften neuen Zuschnitts. Ihr strenger Lebensentwurf verband Elemente traditioneller monastischer Kultur mir der sich am Evangelium sowie am altkirchlicben Einsiedlertum orientierenden Inspiration des Eremitismus. Das spezifische Profil eremitischer Ordensgrundungen konnte nicht ohne Folgen fur die Gestalt der hier gefeierten Liturgie bleiben. Dies gilt auch fur das Antiphonar des Ordens von Grandmont, der auf die Eremitage des Stephan von Muret (ab 1076) zuruckgeht und in den ersten Jahrhunderten nach seiner Grundung eine beachtliche Ausdehnung in Frankreich erreichte. Es ist nach ahnlichen, teilweise bereits in karolingischer Zeit (Agobard von Lyon, Amalar von Metz) formulierten Reformprinzipien gestaltet wie das Anciphonar der Kartause. Durch die vorliegende, mit einer ordensgeschichtlichen und liturgiewissenschaftlichen Einleitung versehene Edition der Texte des grammontensischen Reformantiphonars wird erstmals ein Teil der Ordensliturgie von Grandmont der wissenschaftlichen Offentlichkeit zuganglich gemacht.