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Beskrivelse
Das Werk erschließt erstmals die vielfältigen Wechselwirkungen von äthiopisch-orthodoxem Christentum und europäischem Protestantismus. Diese zwei Größen - die Äthiopische Kirche einerseits und das protestantische Christentum in seinen vielfältigen Ausprägungen andererseits - werden in der Kirchengeschichte gemeinhin gesondert untersucht. Die Berechtigung einer solchen Betrachtungsweise scheint evident zu sein. Dafür spricht sowohl erhebliche geographische Distanz zwischen dem Horn von Afrika und Europa als auch theologische Differenz zwischen dem orientalisch-orthodoxen Christentum und den Kirchen der Reformation. Augenscheinlich handelt es sich hierbei um zwei konfessionelle Räume, die bis hin zum 20. Jahrhundert kaum etwas gemein gehabt hätten.
Die vorliegende Arbeit stellt diese vermeintliche Selbstverständlichkeit jedoch in Frage und macht ausgerechnet die Wechselwirkungen von diesen bislang getrennt untersuchten Christentums-Varianten im Zeitraum vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert zu ihrem Forschungsgegenstand. Methodisch knüpft die Dissertation an verflechtungsgeschichtliche Ansätze an und macht sie für eine transkonfessionelle Kirchengeschichtsschreibung fruchtbar.
Das Buch bietet einen neuen Blick sowohl auf die afrikanische als auch auf die europäische Kirchengeschichte der Neuzeit und zeigt beispielhaft, auf welche Weise konfessionell und kulturell divergente Varianten des Christentums Kontinent übergreifend miteinander verknüpft waren. Dadurch leistet die Arbeit einen grundlegenden Beitrag zur Geschichte des globalen Christentums und der Interkulturellen Theologie.