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Beskrivelse
AEsthetik ist langst nicht mehr die sterile Lehre vom Ideal-Schoenen. Seit altersher hat in praxi neben ihr sowieso immer gegolten: "Schoen" ist, was Lust ausloest und Genuss verspricht. Spatestens seit de Sade ist selbst die grausamste Sunde literarisch salonfahig geworden. Im zwanzigsten Jahrhundert hat sich die AEsthetik als philosophische Teildisziplin jedoch zu einer Phanomenologie aller nur moeglichen Luste und Geluste und eines hemmungslosen Geniessens entwickelt, die Tater und Opfer in Kauf nimmt und selbst vor Massenmord nicht Halt macht. Der orgiastische Genuss hat sich als nahezu unendlich steigerbar erwiesen. Damit sind jeder Art, Ab-Art und Abject-Art die Tore in die Freiheit weit geoeffnet. Gebote, Gesetze und Verbote koennen willkurlich gesetzt werden. Infernalische Bosheit und zynische Hingabe an das Obszoene und Boese und selbst der inszenierte Lustmord sind kunstwurdig. Der Kunstler ist Schoepfer ohne Scham und Schranke. Abject is in, ethic is out. Anything goes. Die Uralt-Forderung der AEsthetik nach Harmonie ist langst im Gebrull der Ekstase untergegangen.