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Beskrivelse
Die Arbeit nimmt sich Bruder Philipps 'Marienleben' an, der meist berlieferten Reimpaardichtung des deutschen Mittelalters, und untersucht seine Rezeption und Weitertradierung in niederdeutscher Schreibsprache. Am Beispiel dieses religi sen Epos wird ein detailliertes Bild des niederdeutschen Sprachraums als Literaturraum gezeichnet und mit dem in der Forschung dominanten Vorurteil einer blo en Wiederholungsarbeit im deutschsprachigen Norden aufger umt. Ausgangspunkt sind neun Textzeugen, die das 'Marienleben' in niederdeutscher Schreibsprache erhalten. Sie werden im Sinne der 'New Philology' als doppelter Untersuchungsgegenstand gelesen. Der erste Part der Studie stellt den Objektcharakter in den Vordergrund: Die berlieferungsgeschichte wird anhand der materiellen Beschaffenheit, Mit berlieferung und Historie der einzelnen Handschriften und Fragmente erfasst. Danach folgt die Textgeschichte: Die jeweils mit einem Medium konservierte Textfassung wird analysiert und Nahbeziehungen innerhalb des Korpus aufgezeigt. Die Ergebnisse der berlieferungs- und Textgeschichte werden dann zueinander in Beziehung gesetzt. So zeigt sich eine 'Marienleben'-Tradition, die durchaus von Kontinuit t, aber gerade auch von Singularit t gepr gt ist.