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Beskrivelse
Die Forschung im Bereich der Reibungserscheinungen ist nicht immer mit der notwendigen Gründlichkeit betrieben worden; nicht weniger gilt das für die Anwendung in der Technik. So wurden die mit den unzulänglichen Schlitten versuchen der ersten Zeit bis zu COULOMB und MORIN gewonnenen Ergebnisse als Gesetze anerkannt, obwohl die Einrichtungen gar nicht geeignet waren, solche Aussagen verbindlich zu liefern. Die kurzen Gleitwege und die ungleich förmigen Geschwindigkeiten ließen das Erkennen tieferer Zusammenhänge nicht zu. Daher kam es zu Fehlurteilen über den Reibungsvorgang, vor allem zu dem Schluß, daß die Gleitreibung von der Geschwindigkeit unabhängig sei. Die daraus gezogenen Folgerungen haben die Vorstellungen vom Reibungsgeschehen bis in die Gegenwart beherrscht. Mit den Arbeiten von HIRN wurden zwar in der Mitte des vorigen Jahrhunderts Erkenntnisse gewonnen, die dem Gleitlager hätten nützlich werden können. Aber die Technik lehnte sie ab und blieb bei den zu Gesetzen erhobenen Ergeb nissen von MORIN und COULOMB. Diese waren einfacher als die von HIRN ge fundenen, aber in Anwendung auf das Gleitlager nicht mehr richtig; denn die Reibung ist hier mit der Geschwindigkeit stark veränderlich, und diese Ver änderlichkeit ist von entscheidender Bedeutung. An der vermeintlichen Un abhängigkeit hielt die Maschinenlehre jedoch beharrlich fest, was zwar nicht ausgesprochen, aber nach der Art der Behandlung deutlich zu erkennen ist. Dies mußte einmal zu einem Zwiespalt zwischen "Theorie und Praxis" führen.