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Beskrivelse
Mit der Frage nach Formen und Funktionen der literarischen Todesmeditation bewegt sich die komparatistisch ausgerichtete Studie im Rahmen einer thematischen Untergruppe der religi sen Meditation, die zun chst nur mit dem allgegenw rtigen Topos der Verg nglichkeit von Interesse zu sein scheint. Sie stellt jedoch die Betrachtungen des Todes bzw. die Bildlichkeit des Todes in der Meditation in ihren Zusammenhang mit der fr hneuzeitlichen Herausbildung eines "meditativen" Gewissenskonzeptes, um deren Potential zur Individualisierung von Erinnerung zu zeigen. Das meditierende Ich findet hier jenseits des Vanitas- und Memento-mori-Topos ein Strukturmodell f r Selbsterinnerung, das subjektiv-individuelle und rollenhaft-exemplarische Selbstthematisierung verschr nkt. Das Konzept des "meditativen Gewissens" ist als verinnerlichter Anspruch an sich selbst zu beschreiben. Dieser f hrt dazu, da S nde als Selbstentfremdung empfunden und in den Bildern von Tod, Verfall und Verwesung als "k rperliche" Selbstentfremdung thematisiert wird. Auf der Basis eines umfangreichen deutsch-, franz sisch- und englischsprachigen Quellencorpus wird so das Potential der meditatio mortis f r die Individualisierung von Erinnerung untersucht. Die Arbeit zielt insbesondere auf die literarisch-poetologischen Konsequenzen, die die Meditation als Textstruktur impliziert: Charakteristisch ist vor allem das hohe Ma an Selbstreflexivit t und die Bedeutung der anatomischen Perspektive, die die Selbstbetrachtung des meditierenden Ich pr gen.