Ausgewählte Gedichte

Zur Herausgabe der nachstehenden Gedichte veranla t mich ganz einfach der Wunsch, einerseits dem Verfasser, andererseits dem Publikum dienstlich zu sein. Jenem, indem ich von vorne herein die Aufmerksamkeit eines weiteren Leserkreises auf seine poetischen Sch?pfungen hinzulenken versuche, dem Publikum aber, indem ich ihm einen Dichter zuf?hre, welcher mir seiner Theilnahme und Anerkennung w?rdig zu sein scheint. Noch vor zwanzig Jahren w?re eine derartige Vermittelung ?berfl?ssig gewesen, ja sie h?tte von Seiten des Empfehlenden anma lich erscheinen k?nnen. Heutzutage aber, wo das Feld der deutschen Lyrik so v?llig un?bersehbar geworden ist, da selbst das Beste unter der wuchernden Masse des Mittelm? igen verschwinden kann, heutzutage scheint mir der bekanntere Dichter nur eine Pflicht zu erf?llen, wenn er dem weniger bekannten aber vollberechtigten Talente den ersten Schritt in die Oeffentlichkeit zu erleichtern strebt. Eine solche vollberechtigte Kraft aber spricht sich in der vorliegenden Sammlung unverkennbar aus. Hier ist weder jenes wohlfeile, blo ?u erliche Formtalent, das bei mangelnder Originalit?t und F?lle des Wesens nichts anderes vermag, als gebahnte Pfade breiter zu treten, noch jener leichtbefriedigte Dilettantismus, der schon poetisch zu schaffen glaubt, wenn er willk?rlich ergriffene Stoffe in die erste beste metrische Gewandung kleidet; hier ist vielmehr im vollst?ndigsten Gegensatze zu den meisten Erzeugnissen unserer jungen und j?ngsten Literatur endlich einmal wieder der nothwendige Ergu einer urspr?nglichen Dichternatur; hier ist ein neuer eigenth?mlicher Inhalt, in eigenth?mliche, meist scharfausgepr?gte Formen geschlossen. Damit ist Alles gesagt; im ?brigen m?gen die Gedichte f?r sich selbst reden. Nur das Eine mu ich noch hinzuf?gen, da ich, wenn ich f?r die poetische Bedeutung der Sammlung B?rgschaft zu leisten vermag, damit keinesweges die Vertretung der in jedem einzelnen St?cke ausgesprochenen Weltanschauung ?bernehme. Die Natur des