Arkane Welten

Das Bild des Magiers als einer Person, die sich mit 'okkulten Kraften' beschaftigt, ist in unserer Gesellschaft emotional hoch aufgeladen und mit vielfaltigen Projektionen bedacht. Wir kennen sie als archetypische Figur aus Marchen und Legenden, als Trumpf im Tarot-Kartenspiel oder auch als Figur in Rollenspielen. Im Alltag unserer vom naturwissenschaftlichen Denken dominierten Kultur muss der Magier hingegen eher fremd, letztlich fehl am Platze anmuten. Dennoch gibt es auch im 21. Jahrhundert in unserer Gesellschaft Menschen, die ihr Leben magisch-okkulter Theorie und Praxis gewidmet haben. Von solchen Magierinnen und Magiern berichtet dieses Buch. Empirisch basiert es auf narrativen und themenzentrierten Interviews, in denen ausfuhrlich etwa uber biographische Hintergrunde, den 'Schulungsweg des Magiers', verschiedenste Aspekte der magischen Praxis und uber das jeweils recht individuelle Magieverstandnis berichtet wird. In der Zusammenschau ermoglichen die vielfaltigen personlichen Berichte die Konturierung einer idealtypischen 'magischen Personlichkeit', in der sich der alte Archetypus des Magiers manifestiert und dabei zugleich eine neue, geradezu 'postmoderne' Form erhalt. Erganzt werden die differenzierten und oftmals uberraschenden empirischen Befunde durch eine systematische Einfuhrung in die aktuell relevanten magischen Schulen und die wichtigsten magischen Praxisformen im deutschsprachigen Raum.