Arendt als politische Philosophin

Angesichts von Herausforderungen wie massiven Gef hrdungen der Demokratie durch Expertokratien steigt Arendts Denken zur gegenw rtig wegweisendsten politischen Philosophie auf. Aus der Erfahrung des Antisemitismus, von Vertreibung und lebensgef hrlicher Flucht geboren, fu t es auf der Analyse des Totalitarismus, der sich im normalen gehorsamen Menschen realisiert. Das entlarvt die Normenethik als Untertanenethik und ruiniert Arendts Ruf: Welches politisches System st tzt sich nicht auf den Untertan Das reiht sie neben Sartre, de Beauvoir, Foucault, Derrida und Butler unter die b sen Philosophinnen ein, die Diktatur, gelenkter, repr sentativer oder kologischer Demokratie die M ndigkeit der B rgerinnen entgegenstellen. So hei t denn Politik f r Arendt Kommunikation in der ffentlichkeit, die von den B rgerinnen ausgeht, die in die ffentlichen Angelegenheiten eingreifen. Das f hrt zu einem partizipatorischen Verst ndnis von Demokratie als Involution, keinem elit ren, entsteht Macht nicht durch Gewalt, sondern Kommunikation. Da die B rgerinnen einzigartig sind, was jeder Gesellschaft eine pluralistische Struktur verleiht, kann es keine festen ethischen und politischen Orientierungen mehr geben. Vielmehr braucht die B rgerin Vorstellungs- Reflexions- und Urteilskraft, wor ber die Gehorsamen gemeinhin nicht verf gen. Ergo geht es um politische Freiheit, die heute umso gef hrdeter erscheint.