Du er ikke logget ind
Beskrivelse
English summary: This book challenges the common notion of U.S. area studies as a powerful Cold War enterprise, created with massive help from philanthropic foundations as well as the government and exploited for strategic purposes of a superpower. Looking at the history of Latin American studies in the United States between the late 1930s and 1970s, the study focuses particularly on the role of funding policies, thereby developing an alternative narrative of the cycles and institutional development of area studies. The expansion of Latin American studies was characterized by a growing but fragile network of individual scholars, science managers, scholarly committees and university centers as well as funding agencies like the Rockefeller Foundation and the U.S. Office of Education, all of them trying to influence the fate of Latin American studies with their oftentimes conflicting political interests. Though foundations and government agencies pursued ambitious goals by funding area studies their influence was often severely limited by a lack of knowledge and resources, a frequent change of their funding priorities and not least by internal dynamics in universities. While the new concept of area studies became a powerful model for funding policies after 1945 Latin American studies programs were in fact characterized by a huge institutional variety and more often than not by a marginal and precarious position within their respective universities. Based on multi-archival research this book sheds new light on the history of area studies in the United States and thereby contributes to a more nuanced understanding of the study of world regions in an age of globalization. German description: In einem Zeitalter der Globalisierung wird die Betrachtung anderer Weltregionen fur moderne Gesellschaften zu einer politisch-strategischen Notwendigkeit, um sich in einer unubersichtlichen Welt zu positionieren. Das Studium fremder Sprachen und Kulturen, an den Universitaten institutionalisiert als Regionalwissenschaften/Area Studies, ist daher auch zum Gegenstand heftiger wissenschaftspolitischer Kontroversen geworden. Vor allem die Area Studies in den USA werden als politisierte Wissenschaften einer Weltmacht und Produkte des Kalten Krieges kritisiert, dienen aber auch als Vorbild fur eine Reform der Regionalwissenschaften in Deutschland. Vor diesem Hintergrund entwirft die Studie eine neue Perspektive auf die Geschichte der Area Studies. Sie untersucht die Geschichte der Lateinamerikastudien in den USA zwischen 1940 und 1970 im Hinblick auf die Rolle der Wissenschaftsforderung sowie die zeitlichen Konjunkturen und die institutionelle Entwicklung des Fachs. Die Studie hinterfragt Thesen von einer Instrumentalisierung der Area Studies durch die Politik, indem sie die Mechanismen des amerikanischen Wissenschaftssystems in den Blick nimmt und zeigt, wie Stiftungen, Regierungsbehorden, Wissenschaftsverbande und einzelne Wissenschaftler versuchten, die Entwicklung der Lateinamerikastudien zu beeinflussen. Durch die Betrachtung wissenschaftlicher Fachkomitees, universitarer Lateinamerika-Zentren sowie der Forderprogramme von Drittmittelgebern wie der Rockefeller Foundation und des U.S. Office of Education wird deutlich, dass dem Einfluss der Wissenschaftsforderer auf die Lateinamerikastudien trotz einer ambitionierten Programmatik deutliche Grenzen gesetzt waren. Obwohl die US-amerikanische Diskussion uber Weltregionen nach 1945 durch die Entstehung und Zuspitzung des Konzepts von Area Studies eine entscheidende Wendung erhielt, blieben die Folgen der Area Studies-Forderung durch den begrenzten Handlungsspielraum der Wissenschaftsforderer und die internen Dynamiken der Wissenschaft letztlich ambivalent. Fur die Studie wurden Aktenbestande von Universitaten, Stiftungen und Regierungsbehorden aus zahlreichen US-amerikanischen Archiven konsultiert und zum grossten Teil erstmals wissenschaftlich ausgewertet.