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Beskrivelse
Das Buch beschaftigt sich mit der Architektur der unmittelbaren Nachkriegszeit als Gegenstand medialer Reprasentation. Dabei bewegt es sich im Spannungsfeld von Germanistik, Architekturgeschichte und Medienwissenschaft. Anhand von Radiohorspielen, Architekturzeitschriften und Filmen geht es der Frage nach, wie Architektur in Szene gesetzt wird. Dabei bezieht die Analyse mit ein, wie diese im Hinblick auf die Konstruktion und den Aufbau einer neuen Zukunft mit bestehenden Diskursen der Moderne in Verbindung gebracht wird und problematische Bezuge zur nationalsozialistischen Vergangenheit aufweist. In Werken von Gunter Eich (Traume, 1951), Otto Renner (BAU. Zeitschrift fur wohnen, arbeiten, sich erholen, 1947) und mit einem anonymen Stadtefilm (Stein auf Stein. Ein Land baut auf, 1949) werden wenig bekannte Kurzformen aufgegriffen, um deren Verknupfung mit neuen Medienverbunden und soziopolitischen Diskursen zu erforschen. Die detaillierten Analysen - von Eichs Funftem Traum' als Mediengeflecht von Text, Musik und Gerausch, der heute wenig bekannten, aber zu ihrer Zeit renommierten Architekturzeitschrift BAU als Medienverbund aus zirkulierenden und wiederaufbereiteten Fotografien, Zeichnungen, Texten und Typografie und dem Kurzfilm Stein auf Stein mit seinen intermedialen Bezugen u.a. zur Fotografie - stellen Querverbindungen zu vielen Figuren und Werken dieser Zeit her, in der die Architektur eine Neubewertung als vermittelnde Instanz zwischen Individuum und Gesellschaft erfahrt.Davon ausgehend schliet die Autorin auf groere Problematiken, die die Offentlichkeit in den fruhen Nachkriegsjahren beschaftigten. Dabei weist sie Momente des Exzesses und der Uberschreitung in den Werken auf, die in einer Zeit der Ressourcenknappheit, Medienregulierung und konfliktreicher Lizensierungspolitik entstanden sind. Auch der Umbruch im Mediengefuge durch die Einfuhrung von Fernsehen und die moralisch aufgeladene Debatte uber eine entnazifizierte Offentlichkeit werden reflektiert. Das Buch geht auch ausfuhrlich auf die Besatzungspolitik im teilautonomen Saarland ein und fuhrt die franzosische Kolonialpolitik in Algerien indirekt uber die Rezeption Le Corbusiers in den deutschen Diskurs ein.Das Buch richtet sich an Studierende und Forschende der Fachgebiete Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte und Architektur.