AntikeTexteundihreMaterialität

Texte sind im antiken Alltag in vielf ltiger Weise materiell pr sent: als in Stein gemei elte Grabepigramme, auf Tonscherben gepinselte Abrechnungen oder in Buchrollen inszenierte Gedichte. Die Materialit t der unterschiedlichen Medienformate macht Text berhaupt erst begreif- und lesbar. Dar ber hinaus sind die materiellen Dimensionen eines Textes nicht nur untrennbar mit seinen Gebrauchskontexten und Sinnpotentialen verbunden. Die spezifische Semantik des Mediums pr gt auch jeden Text und seine Rezeption entscheidend mit. Das Bewusstsein um die zentrale Bedeutung der Materialit t zeigt sich in den schrifttragenden Artefakten selbst, spiegelt sich aber ebenso in metapoetischen und -medialen Reflexionen griechischer und r mischer Autoren.

Die sechzehn Beitr ge des Bandes gehen dem komplexen Zusammenspiel von materieller Pr senz, medialer Semantik und literarischer Reflexion aus der Sicht der Klassischen Philologie, der Alten Geschichte, der Arch ologie und der Rechtsgeschichte nach. Die Publikation zielt darauf ab, aktuelle Forschungsans tze zur Materialit t antiker Texte zwischen Lebenswelt und Lesewelt in einen interdisziplin ren Dialog zu setzen.