Anhang zu Todes-Gedanken und Todten-Andenken

Dem Werk Sigmund von Birkens (1626-1681), des - nach Georg Philipp Harsd rffer - zweiten Pr sidenten des Pegnesischen Blumenordens in N rnberg - ist nicht das Gl ck fr hzeitiger Etablierung im Interesse der Literaturwissenschaft und im Kanon editorischer Tradierung widerfahren. Dabei ist es mit den meisten seiner Bestandteile weitaus typischer f r Denk- und Schreibweisen der Zeit, in welcher es entstand, als anderes, was seit vielen Jahrzehnten das Bild der sogenannten Barockliteratur bestimmt. Das hat sich bis in die Gegenwart hinein ausgewirkt. Es gibt bisher nur sehr wenige Nach- und Neudrucke einzelner Werke Birkens, noch nie zuvor ist der Versuch einer Gesamtedition unternommen worden. Das Bild des Autors in der Literaturgeschichtsschreibung besteht immer noch weithin in der Fortschreibung seit je tradierter Vorurteile. Die seit den 1960er Jahren sich vollziehende Neuorientierung der Erforschung der Literatur des 17. Jahrhunderts hat das Fehlen einer Ausgabe der Werke eines der zu seiner Zeit wichtigsten deutschsprachigen Autoren besonders sp rbar gemacht.

Das gilt umso mehr, als wir es mit einer f r das 17. Jahrhundert einmaligen berlieferungslage zu tun haben. Vom gr ten Teil der inzwischen bibliographisch erfassten gedruckten Werke Birkens sind erhaltene Exemplare nachgewiesen. Vor allem aber ist, berwiegend im Archiv des Pegnesischen Blumenordens, Birkens Manuskriptnachlass weitgehend erhalten. Er umfasst au er zahlreichen Werkmanuskripten (darunter viel Ungedrucktem) eine Autobiographie, Tageb cher, Briefkonzeptb cher, eigene Briefe, mehrere tausend Briefe mehrerer hundert, z.T. bedeutender Partner. Vor allem der Manuskriptbestand erm glicht Einblicke in Produktions-, Rezeptions- und Distributionsformen, wie sie f r die Literatur des 17. Jahrhunderts sonst nirgends m glich sind. Seine editorische Erschlie ung bietet eine F lle neuer Forschungsm glichkeiten. Die Ausgabe macht Birkens Werke in einigen Bereichen in repr sentativer Auswahl, in anderen im heute erreichbaren Gesamtbestand verf gbar.