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Beskrivelse
Der Spott, es g be bei der Lyrik mehr Produzenten als Konsumenten, klingt zwar plausibel f r Dichter und Dichterin-nen, die etwas in der Schublade haben, ist aber falsch: In meinem Heimatforum gedichte.com, in dem ich manche der hier ver-sammelten Autoren kennengelernt habe, kommen in den unterschiedlichen Rubriken auf ein Gedicht durch-schnittlich vier bis f nf Kommentare und oft hunderte, ja manchmal eini-ge tausend Klicks. Die meisten Gedichte, n mlich 28 547 (Stand Okt. 2013) fin-den sich in der Rubrik 'Liebe und Romantik', und 3 231 unter 'Erotik' - da ist die Kommentarquote sogar 7:1 Bleiben wir also (wenn auch eher ohne 'Romantik') bei der schon immer vielbedichteten 'Liebe', um der Lyrik im Jahre 2013 zuleibe zu r cken. Deren Zustand ist nat rlich kritisch - wie sollte es bei moderner, ernstzunehmender Kunst anders sein? Das aber ficht die meisten 'user' in den Foren nicht an. Als h tte es die Br che und Umbr che der Moderne nie gege-ben, reimen sie weiter-hin 'Herz' auf 'Schmerz' und besingen die Liebe unverdros-sen bukolisch und in floralen, astrologi-schen -, kurzum in den "gedichte"-typischen Metaphern. Aber es gibt dort auch andere Autoren, die die berkommenen Schemen und insbe-sondere den Reim hinter sich gelassen haben - oder sich all dessen bedienen, um alte Schl uche mit neuem Wein zu f l-len. Bleiben wir also beim Reim, denn kaum eine andere Fra-ge wie die, ob er noch erlaubt sei, endet so zuverl ssig in aus-ufernden und freundschaftszerst renden Debatten ber Kon-struktion und Dekonstruktion in der modernen Kunst. Nur hat das Publikum, ob lyrikaffin oder nicht, nun einmal den Wunsch nach Gereimtem. Not und Nachfrage machen deshalb erfinderisch, und so werden alle Verdikte umgangen oder widerlegt, indem artistisch und/oder ironisch alles bis-her Dagewesene an End-, Doppel-, Haufen- und Binnenrei-men getoppt wird; oder indem einer alten Form, vorzugs-weise dem Sonett, etwas Neues, oft Verspieltes oder Selbst-bez gliches abgewonnen wird; oder inde