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Beskrivelse
Ein Kirchentum, das Dogma und Ritus an die Stelle der Botschaft Jesu setzt, kann sich nur mit Machtmitteln behaupten. Im Jahr 1901 verurteilt der "heilige Synod" in Russland die "antichristliche und antikirchliche Irrlehre des Grafen Leo N. Tolstoi". Der vorliegende Band enth?lt Texte zu dieser "Exkommunikation", einen Aufruf an den Klerus sowie weitere Zeugnisse des Dichters zum eigenen Denken und Glaubensweg. Tolstoi beantwortete den Bann der Priesterkirche mit folgendem Bekenntnis: "Ich glaube an Gott, den ich als Geist, als Liebe, als Prinzip des Alls verstehe. Ich glaube, dass Er in mir ist und ich in Ihm bin. Ich glaube, dass der Wille Gottes am allerklarsten, verst?ndlichsten in der Lehre des Menschen Christus ausgedr?ckt ist, den als Gott aufzufassen und zu dem zu beten - ich f?r die gr? te L?sterung halte. Ich glaube, dass das wahre Heil des Menschen in der Erf?llung des Willens Gottes besteht, Sein Wille aber darin, dass die Menschen einander lieben und infolgedessen gegen die andern so handeln, wie sie w?nschen, dass man gegen sie handele, wie es auch im Evangelium hei t, darin bestehe das ganze Gesetz und die Propheten. Ich glaube, dass der Sinn des Lebens eines jeden Menschen deshalb nur in der Vergr? erung der Liebe in sich besteht; dass diese Vergr? erung der Liebe den einzelnen Menschen in diesem Leben zu immer gr? erem Heile f?hrt, nach dem Tode ein um so gr? eres Heil schenkt, je mehr Liebe im Menschen ist, und zugleich mehr als alles andere zur Aufrichtung des Reiches Gottes in der Welt beitr?gt, d.h. einer Lebensordnung, bei der die Zwietracht, der Betrug und die Gewalt, die jetzt herrschen, durch freie ?bereinstimmung, Wahrheit und br?derliche Liebe der Menschen zueinander ersetzt sein werden. Ich glaube, dass es zum Fortschreiten in der Liebe nur ein Mittel gibt: das Gebet ..., von dem uns Christus ein Muster gegeben hat, das einsame, das darin besteht, in seinem Bewusstsein den Sinn seines Lebens ... wiederherzustellen und zu befestigen." Tol