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Beskrivelse
Die Geschichte von Amicus und Amelius wurde vom sp ten 11. Jahrhundert an bis ber das Sp tmittelalter hinaus in vielen europ ischen Sprachen erz hlt. Es entstanden ganz unterschiedliche Texte, die verschiedenen Gattungen zuzuordnen sind. Im Zentrum stehen jeweils zwei Freunde, die einander zum Verwechseln hneln. Ihre intensive Bindung behauptet sich gegen alle anderen sozialen Anforderungen und Verhaltensregeln. Diese Studie arbeitet die gemeinsame narrative Grundstruktur sowie Differenzen der mittelalterlichen Bearbeitungen heraus und untersucht die kollektiven Deutungsmuster, denen die Texte verpflichtet sind. Zudem wird das Freundschaftsmodell untersucht, das von den Amicus-Amelius-Texten als wichtigstes Muster der Identit ts- und Herrschaftsbildung entworfen wird. Dieses Modell verkn pft auf spezifische Weise die ideale Gleichheit der Freunde mit der Aus bung von Gewalt. Zudem wird das M nnerb ndnis zu anderen Vergesellschaftungsformen in Beziehung gesetzt. Die Amicus-Amelius-Texte formulieren eigene Annahmen ber die Konstruktion von Kultur und Soziabilit t, die an den Zusammenhang von M nnlichkeit, Identit t und Gewaltaus bung gekoppelt sind.