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Beskrivelse
Europas Gegenwart ist voller Widerspruche und Konflikte. Soeben noch mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, ist die Europaische Union als transnationaler Akteur unfahig, auf existentielle Herausforderungen wie die globale Migration, die Klimakrise oder die eigene koloniale Gewaltgeschichte zu reagieren. Die Autorinnen und Autoren zeigen an ausgewahlten Beispielen, dass Krisen und Konflikte nicht als unerwunschte Nebeneffekte einer ansonsten "gut gemeinten" und erfolgreichen Europaisierung betrachtet werden konnen. Im Gegenteil sind jene Ambivalenzen, die im Kolonialismus oder in der Gewaltgeschichte zutage treten, dem modernen Konzept der Europaisierung eingeschrieben. Lange an die Peripherie oder in den aussereuropaischen Raum verschoben, kehren Europas Widerspruche nun in die Zentren "zuruck". Das hier vorgestellte wissenschaftliche Analysekonzept exkludiert nicht die Ambivalenzen der Europaisierung: Sie sind den gegenwartigen und historischen Prozessen innewohnend und basieren auf der Wechselbeziehung von Moderne und Europa, die die Weltenordnung seit der Aufklarung gepragt hat.