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Beskrivelse
Was war DDR-Literatur wirklich, und wie war dieser eigentumliche historische Zeit-Ort beschaffen, der sie - vier lange Jahrzehnte und auf engem Raum - pragte? Wen interessiert heute noch die Literatur aus der DDR? Das Feld der deutschsprachigen Literatur hat sich gegenuber dem Wendejahr 1989/90 mit einer Rasanz verandert, die kein Mensch auch nur annahernd hatte voraussagen konnen. Die literarischen Koryphaen aus dem Westen wie aus dem Osten leben nicht mehr. Vor allem aber hat der massenhafte Zustrom von jungen Migrantinnen und Migranten die Deutsch schreibende Autorenschaft so gravierend verandert, dass die Divergenzen zwischen westdeutschen und ostdeutschen Literaturproduzenten kaum noch wahrgenommen werden. Vielleicht liegt darin eine Chance, die Qualitaten einer Literatur neu kennenzulernen, die allzu lange als rein ideologisch ins Abseits gestellt wurde. Aber was war DDR-Literatur wirklich? Und wie nahert man sich ihr am besten? Wie war dieser eigentumliche historische Zeit-Ort (Chronotopos) beschaffen, der auch die Literatur vier lange Jahrzehnte und auf abgeschlossenem engem Raum so stark pragte? In welches existenzielle Dilemma waren die Akteure gestellt, die als schreibende Intellektuelle gegen Zensur und Repression anzukampfen versuchten? Wolfgang Emmerich stellt solche grundsatzlichen Fragen und exemplifiziert sie anschaulich anhand der Texte bedeutender Autorinnen und Autoren.